21 November 2007

Hitze

Es regnet, es regnet, Australien wird nass.... Endlich eine Abkuehlung. Die war auch schon lange ueberfaellig. Ihr werdet es mir wahrscheinlich nicht glauben, aber am Montag waren es stolze 37 Grad und gestern nur ein Hauch kuehler. Die Suppe lief uns in Stroemen herunter und wir konnten uns nur durch ein nicht so ganz kuehles Bad im Meer abkuhelen. Aber das war ja am Montag. Da fehlen ja noch ein paar Tage.
Donnerstag also war ich nur arbeiten. War ganz prickelnd. Busy wie immer, aber alles lief am Schnuerchen.

Freitag sind Sandra und ich zu den Docklands im Westen Melbournes gefahren. Das ist ein ziemlich neuer Stadtviertel, direkt am Hafenbecken des Yarra Rivers gelegen und schon sehr schick. Wir chillten ein wenig am Hafen, hoerten uns in der Mittagshitze ein schnulziges Weihnachts!konzert (man beachte es war der 16. November) an und fuhren dann in die Stadt und hatten Lunch im Park: Seafood Salad & Chicken Snitzel. Danach fuhren wir zu uns in den Park und liessen uns braeunen. Aber nach ein paar Minuten hatten wir keinen Bock mehr, weil uns daemliche Hunde und ihre noch duemmeren Besitzer, laute Voegel und tausende Fliegen extrem nervten. Die Fliegen sind bis jetzt der einzige negative Aspekt Australiens. Die sind wirklich ueberall und an einem warmen Tag, also fast jeden Tag, fliegen die bekloppt um dich rum und lassen dich nicht in Ruhe. Man kann sie eigentlich nur ignorieren und versuchen nicht sofort auszurasten. Sieht man denn mal auf der Strasse jemanden wild mit den Armen wedelnd und fluchend auf einen zukommen, muss man keine Angst haben, etwas Schreckliches sei geschehen. Nein, derjenige ist einfach nur wegen der Fliegen ausgerastet. "Fuck off you little bastards" ist noch einer der netteren Ausdruecke.
Wieder beruhigt waren wir dann zu Hause und ich ging zur Arbeit. War total busy, alle kamen wie immer auf einmal und das Wetter war auch leider zu gut. Aber als wir endlich die Tuer schliessen konnten, war es wie immer ein gutes Gefuehl, wie viel wir doch wieder an dem Abend geschafft hatten. Kellnern macht wirklich suechtig.

Am Samstag hatte ich meine erste Fruestuecksschicht. Zum Glueck machen wir immer erst um 9 auf. Nicht zu frueh und nicht zu spaet. Es war eigentlich ganz chillig und das Essen sah wie immer so verlockend aus. Ich haette mich am liebsten immer auf die Ricotta-Pancakes with Berries gestuerzt oder auf die Nutella-Crepes. (Die werden hier uebrigens hier Kraehbbs ausgesprochen. Nur mal so am Rande.)
Um 3 hatte ich eine Pause, denn am Samstag hatte ich meine erste Splitshift, was heisst soll: morgens bis abends durcharbeiten mit 2 bis 3 Stunden Pause dazwischen. Ich fuhr also nach Hause, hatte ein Nickerchen und um halb 6 war ich wieder auf der Arbeit. Ich kam also locker auf 12,5 Stunden am Samstag, wirklich gutes Geld.
Als ich nach Hause kam, kamen meine Mitbewohner auch grade aus der Stadt wieder, etwas angetrunken, und nervten mich ein wenig.

Am Sonntag ging das ganze wieder von vorne los. Fuer ganze 12 Studen.

Montag hatte ich endlich frei und meine Fuessen konnten nicht gluecklicher gewesen sein. Ich hatte drei Blasen von meinen neuen Schuhen, meine Knie waren steif und ich konnte kaum schlafen, obwohl ich schon Schmerztabletten geschluckt hatte. Aber da muss man durch. Ein Indianer kennt kein Schmerz und Schmerz laesst nach. Meine Fuesschen wurden mit einer Massage und sehr atmungsaktiven Flipflops (hier thongs genannt) belohnt.
Es war uebringens dieser oben erwaehnte heisseste Tag unserer bisherigen Australienkarriere. Also fuhren wir nach St. Kilda zum Strand. Dieser Stadtteil liegt suedlich vom Zentrum und man braucht mit der Tram ungefaehr 45 Mintuen. Die Trams sind hier uebringes sehr lustig. Es gibt fast keine Stopknoepfe, sondern eine Art Waescheleine, die sind einmal quer oben durch die Strassenbahn spannt, und wenn man austeigen moechte reisst man dann an der Waescheleine. Ich versuch immer die erste zu sein, die fuer meinen Stop drueckt, denn es macht so Spass das Laeuten zu hoeren.
Anyway, in St. Kilda sieht es ein wenig aus wie die Strandpromenade von Ibiza und der Sand war ganz fein und viel zu heiss, um ohne Schuhe drueber zu laufen. Es war zwar nicht der sauberste Strand, aber er diente seinem Zweck. Wir plantschten herum, gaben uns gegenseitig Sandpeelings, versuchten kleine lebende Muscheln zu oeffnen und ich gab Sandra Schwimmunterricht.
Dann liessen wir uns in der Sonne trocknen, trugen die zwanzigste Schicht Sonnencreme auf und wurden gebraten. Ich glaubte sogar den Hauch einer leichten Faerbung am naechsten Tag gesehen zu haben.
Auf dem Heimweg stand ploetzlich James vor uns. Der hatte mit uns in Edinburgh in der Jugendherberge gewohnt und wir hatten uns das letzte mal im April gesehen. Und nun stand er an der gleichen Tramhaltestelle und ass einen Doener. Was ein Zufall! Die Welt ist doch ein Dorf. Wir tauschen also Nummern aus, fuhren nach Hause, hatten Dinner und gingen mit den Jungs zum Sportplatz, wo die so ein komisches selbstausgedachtet Spiel, eine Mischung aus Squash und Fussbal, spielten. Sandra waren nicht gerade gute Zuschauer und hatten Besseres zu tun, also die Jungs anzufeuern.
Spaeter spielten Damian und ich noch eine Runde Trivial Persuit, die ich natuerlich fuer mich entschied. Haha.

Dienstag: Ich musste zu Vodafone, denn mein Handy war kaputt. Ich konnte schon seit Tagen keine SMS mehr empfangen oder senden. Wer mir also einen text geschickt hatte, soll bitte nicht boese sein, dass ich nicht geantwortet habe. Ich hab einfach nix bekommen. Nach einer halben Stunde ging alles wieder und ich bin wieder ein glueckliches Handybesitzer.
Nach einem koestlichem Sushilunch, fuhr ich nach Hause, wusch weisse Waesche bei 30 Grad und fuhr zur Arbeit. Zum Glueck war es schon ein bisschen am nieseln und so war nicht allzuviel zu tun. Ich konnte also gut meine Fuesse schonen.
Am Sonntag gehen also alle von 107 Wilson zu mir ins Restaurant und wir werden ein koestliches Festmahl zu uns nehmen, denn ich habe fuer die Jungs, Sandra und mich einen Tisch gebucht. Oh ich freu mich schon.

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